Über uns
Sven, Jo, Kiki Schneider mit Karsten Wehmeier und Evi Schneier
Die Geschichte der Berenberg German Polo Masters
Seit dem Sommer 1998 wird auf Sylt Polo gespielt.
Rückblick auf eine bewegte Erfolgsgeschichte.
Schon in den 1970er Jahren hat Jo Schneider in Hamburg mit dem Polospielen begonnen. 1989 war er Mitglied der deutschen Nationalmannschaft bei der Polo Weltmeisterschaft auf dem Berliner Maifeld. Bis heute hat er auf der ganzen Welt gespielt – aber diese eine Liebe hat ihn niemals losgelassen. Die Idee, den Polosport aufseine geliebte Insel Sylt zu bringen, schreibt seit 1998 Pologeschichte und feiert in diesem Jahr 25 jähriges Jubiläum. „Wir waren schon als Kinder in den Sommerferien entweder in Timmendorf oder auf Sylt. Ich erinnere mich an mein erstes Zimmer, es war direkt am Leuchtturm in Hörnum, dessen Leuchtfeuer im regelmäßigen Turnus das gesamte Zimmer erhellte.“ Im Laufe der Jahre wurde Sylt zur zweiten Heimat der Hamburger Familie und Jo startete Jahre später als Geschäftsmann unter anderem einen Sportbootverkauf auf der Insel. „Ich erinnere mich an einen kuriosen Abend, als wir unser Boot vom Ellenbogen nach List brachten. Wir machten das Boot in List fest und kehrten bei Gosch im Knurrhahn ein – das Boot war dann erstmal vergessen, ebenso, dass später die Flut kommen würde. Nach einer langen Nacht rief am nächsten Morgen der Hafenmeister an. Das Boot sei untergegangen. Und tatsächlich – Taucher mussten es im Lister Hafen bergen, da sich die Seile unter dem Muschelbesatz der Pfosten, an denen das Boot festgemacht war, verkeilt hatten“, erinnert sich Jo lachend.
Im Alter von 7 Jahren entdeckte Jo Schneider seine Liebe zu Pferden. Im Urlaub am Timmendorfer Strand bekam er die Erlaubnis, ein paar Runden kostenfrei zu reiten, wenn er abends dem Bauern half, die Pferde von der Weide zu holen. Was für ein Abenteuer! In Hamburg war es dann über 20 Jahre später Dietmar Kirsch, der ein Herrenmodegeschäft an der Alster betrieb und selbst begeisterter Polospieler war, der Jo Schneider endgültig auf den Geschmack brachte. „Dietmar wollte einen Stall vermieten und fragte mich, ob ich Interesse hätte. Hatte ich! Er verkaufte mir außerdem noch vor Ort mein erstes Pferd. Der Wallach „Alfredo“ war mit seinen 1,70 m Stockmaß ein Riese unter den damaligen Polopferden und eine Seele von einem Pferd. Einmal rutschte er beim Spiel im Hamburger Polo Club weg und lag auf dem Rücken direkt über mir. Mein Teamkollege Eduardo Amaya eilte herbei und konnte Alfredo, der sich nach seinem Sturz mit allen vier Beinen in der Luft nicht einen Millimeter bewegt hatte, um mich nicht zu verletzen, zur Seite drehen. Er hat mir wahrscheinlich sogar das Lebe gerettet. Ich stieg wieder auf und das Spiel ging weiter.“
Es waren die ganz großen Namen jener Zeit, mit denen Jo Schneider in vielen Ländern Polo spielte. Die berühmten Polofamilien Garrahan, Amaya, Garros, Vianini und Gomez aus Argentinien sowie Paul Withers, Jack Kidd, Henry Brett aus England sowie Vicky el Efendi aus Pakistan und viele mehr sind für ihn seither wie Familienmitglieder. „Diese alten Freundschaften sind mir in den meisten Fällen bis heute näher, als viele andere.“ Auch Ehefrau Evi Schneider unterstützte die Poloaktivitäten ihres Mannes von Beginn an, die Kinder Sven und Kiki saßen natürlich auch bereits in jungen Jahren im Sattel. Über zehn Jahre leitete Jo Schneider zusammen mit Klaus Winter seit Ende der 1980er Jahre den Hamburger Polo Club als “Obmann” für Turniere, bevor er dieses Amt an Christopher Kirsch übergab. „Mir war die Arbeit zuviel geworden neben dem Beruf. Aber es dauerte nicht lange, da wurde mir sportlich langweilig. Die Veranstaltung von Poloturnieren fehlte mir.“ Plötzlich war ihm alles klar. Die Idee, den Polosport nach Sylt zu bringen, war geboren. Zuerst war der Golfplatz zwischen Kampen und Wenningstedt das Objekt der Begierde zur Ausrichtung eines Sylter Poloturniers. Alles schien unter Dach und Fach auf der Driving Range, bis drei Golflehrer für die ausfallenden Golfstunden 15.000 Mark und eine hohe Summe für die Rasenpflege ausriefen. Der Polotraum schien zunächst ausgeträumt. Jo Schneider war enttäuscht – aber noch längst nicht entmutigt. „Dann hat unsere großartige und langjährige Chef-Pferdepflegerin Ute Grot den Platz in Keitum gefunden, auf dem bis heute die Berenberg German Polo Masters stattfinden.“
Beim ersten Poloturnier auf Sylt 1998 gab es Holztische, -bänke und einen Bierwagen von König Pilsener, die der Veranstaltung über 20 Jahre treu geblieben sind. Jo erinnert sich. „Freitag sollte es losgehen, aber typisch Sylt hatte es in der Nacht zuvor so stark geregnet, dass der Platz völlig aufgeweicht war. So konnten wir nicht spielen. Plötzlich kamen dann aber zum angedachten Spielbeginn rund 200 Besucher zu Fuß und auf Fahrrädern um die Ecke und wollten Polo gucken – dabei hatten wir gar keine Werbung gemacht. Ich habe dann alle persönlich begrüßt und auf den nächsten Tag vertröstet.“ Und als am nächsten Tag die Sonne die junge Sylter Polo Community mit bestem Sommerwetter verwöhnte, kamen auch die verständnisvollen Besucher vom Vortag wieder. Übernachtet haben die Spieler und Pferdepfleger in Zelten und Hängematten. „Das war so eine urige Gaudi und so schön – einfach unvergesslich.“ Heute ist das Übernachten auf dem Poloplatz längst verboten. Gleich die erste Ausgabe des Turniers war ein unglaublicher Erfolg und Jo Schneider war klar, hier einen Volltreffer gelandet zu haben. Auch das Line-up der Teams war von Beginn an hochklassig. „Ich spielte
zusammen in einem Team mit dem argentinischen 8-Goaler und meinem Freund Martin Garrahan, ein Weltstar im Polo.“ Ebenfalls mit von der allerersten Partie war der Schweizer Piero Dillier, der seit vielen Jahren für den Polo Weltverband tätig ist und im Dezember 2022 zum FIP Präsidenten gewählt wurde. Bis heute liegen Jo Schneider und Piero Dillier bei der Anzahl ihrer Siege auf Sylt eng beieinander –seit jeher ein Kopf-an-Kopf-Rennen in allerbester Freundschaft. Auch Harald Link, Präsident des Thai Polo Clubs, ist einer der frühen Sylter Polospieler. Mit seinem ehemaligen WM-Teammate und Freund Gert Hölter spielte Jo für viele Jahre und fast immer sehr erfolgreich im selben Team. Mitte der 1990er Jahre kam auch Sven Schneider dazu, mit dem Jo und Gert seitdem unzählige Male erfolgreich international Polo gespielt haben. „Vor allem die Sylter Familien Hoffmann, Franzen und Petersen haben uns von Stunde Null an bei der Umsetzung der Turniere hier auf Sylt maßgeblich unterstützt.
Ohne sie wäre das alles nicht möglich – bis heute. Der erste Poloplatz war damals dort, wo sich heute der Parkplatz befindet.“Wenn Jo Schneider beginnt, all jene wichtigen Weggefährten aufzuzählen, die ihn und seine Familie in den vergangenen 25 Jahren begleitet haben, klingt das wie das „Who is Who“ der Sylter Inselprominenz. Da ist Greta Arjes, die von Anfang an am Spielfeldrand mitfieberte und später im grandiosen Team GR.AN.DI.OS mit Andreas, Dieter und Oskar ein eigenes Poloteam sponserte. Rolf Seiche, der mit einer Rolle Tesafilm loszog, um Poloplakate in Kampen aufzuhängen und natürlich Detlef Tappe. „Die ganze Whiskeymeile hat uns von Anfang an voll unterstützt. Ganz Sylt hat uns von Anfang an unterstützt. Dafür möchten wir uns von Herzen bedanken!“ Seit über 15 Jahren hat Kiki Schneider beide Sylter Polo-Turniere übernommen – neben den German Polo Masters auch den seit 2008 am Oststrand von Hörnum ausgetragenen Beach Polo World Cup. Jo Schneider: „Vielen Dank Kiki für die großartige Ausrichtung der Turniere, die bis heute um ein Vielfaches größer geworden sind. Auch Dir und Sven herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum.“